Willkommen auf den Seiten des "Schneckengarten Munderkingen"

Im Schneckengarten Munderkingen werden einheimische Weinbergschnecken der Gattung Helix pomatia, in Frankreich bekannt unter dem Namen Escargot de Bourgogne, und die aus milderen Regionen stammende gefleckte Weinbergschnecke Cornu aspersum maximum, auch bekannt als Helix aspersa maxima bzw. Escargot gros gris, in Freilandbeeten gezüchtet und aufgezogen.

 

Der Schneckengarten existiert seit April 2008. Nachdem die notwendigen Genehmigungen erteilt waren, wurde in einer schnellen und anstrengenden Aufbauphase in wenigen Wochen der Außenzaun und die ersten 2 Beete der Anlage aufgebaut. So konnten Ende Mai 2008 die ersten 50 000 Jungschnecken der Gattung Cornu aspersum maximum in eines der Beete eingesetzt werden, und im Sommer folgten dann ca. 2 000 Zuchtschnecken der Gattung Helix pomatia im zweiten Beet.  

 


Warum Schnecken züchten?

In der Region gehört die Weinbergschnecke Helix pomatia zu den traditionellen Lebensmitteln. Vom Armeleuteessen hat es sich im Laufe der Zeit zu einer Delikatesse gewandelt. In meiner Region ist es eine beliebte Fastenspeise und wird in vielen Restaurants saisonal angeboten. Ich bin mit dieser Tradition des Schneckenessens groß geworden (Unter der Rubrik "Kulinarisches" sehen sie auf dem Foto der Schneckenvertilgungsgesellschaft von 1933 u.a. meinen Großvater, der seine Vorliebe für die Weinbergschnecke an mich vererbt hat).
 

Auf der Schwäbischen Alb wurden früher Weinbergschnecken der Gattung Helix pomatia in großer Zahl gesammelt und gehandelt. Bis in die 80er Jahre hinein gab es Abgabestellen für Weinbergschnecken, allerdings war das Sammeln stark reglementiert. Es durfte nur noch in bestimmten Jahren und ab einer bestimmten Größe gesammelt werden. 
Doch diese Vorgaben führten leider nicht dazu, dass die stark zurück gegangenen Helix pomatia Bestände sich wieder erholten, und so wurde schließlich das Sammeln von Helix pomatia ganz verboten.
 

 Ich möchte mit dem Schneckengarten und der Zucht von Weinbergschnecken die alte Tradition erhalten, denn Essen ist gleichzeitig ein Stück Kultur und daher sind alte traditionelle Speisen schützenswert. Gleichzeitig möchte ich dazu beitragen, dass die Wildbestände erhalten bleiben, denn leider wird nicht überall das Sammelverbot eingehalten, und so bekommt man leider immer noch viel zu oft Weinbergschnecken aus Wildsammlung auf den Teller.